VEM - Numerik - Siemens

Steuerungsentwicklung in Chemnitz
 

Erzeugnisse der Automatisierungstechnik aus Chemnitz

Numerische Werkzeugmaschinensteuerungen

Bis zum Jahr 1965 stieg die Zahl der Beschäftigten auf 2000. Inzwischen war die stationäre Produktion von elektrischen Komponenten der wichtigste Geschäftszweig des Unternehmens. Deshalb wurde eine Abteilung für Forschung und Entwicklung gegründet. Die Leitung übernahm der Ingenieur Hans-Jochen Bartsch. Gleichzeitig wurde die Zielstellung verkündet, dass sich der Starkstromanlagenbau Karl-Marx-Stadt auf die Entwicklung und Produktion von numerischen Steuerungen für den Werkzeugmaschinenbau ausrichten sollte. Bereits zuvor war die Fertigung anderer Steuerungen, etwa für den Textilmaschinenbau, ausgelagert worden, u.a. in den Starkstromanlagenbau Dresden "Otto Buchwitz". Ein Ministerratsbeschluss vom 12. Mai 1966 ernannte den VEB Starkstromanlagenbau Karl-Marx-Stadt zum "Zentrum für numerische Steuerungen". 

Erstes Produkt war eine numerische Steuerung für die Mehrspindelbohrmaschine BMRS 25 XY für die WEMA Saalfeld. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung befand sich zu dieser Zeit in der Gewerblichen Berufsschule I am Park der Opfer des Faschismus sowie in einer Baracke an der Heinrich-Lorenz-Straße. Um genügend Räume an einem Ort zu konzentrieren, wurde in Gelenau im Erzgebirge die ehemalige Strumpffabrik Dittrich erworben. Für angeworbene Jungingenieure aus der ganzen DDR wurde ein Internat eingerichtet.   

Hier wurden die ersten universellen numerischen Steuerungen sowie elektronisch geregelte Vorschubantriebe, Stromversorgungskomponenten sowie notwendige Prüftechnik (z.B. Pendelprüfstände) entwickelt. 


Paramat

Die Bahnsteuerung Paramat war eine numerische Steuerung für 2 Achsen auf digital-analoger Basis. Kernstück war ein analoger parabolischer Interpolator. Sie konnte auch als Punkt-Streckensteuerung eingesetzt werden. Zum Einsatz kam Relaistechnik sowie erste logische Schaltkreise auf Basis von Germanium-Transistoren. Eingebaut war sie in einen Schaltschrank. Sie wurde nur für wenige Maschinentypen eingesetzt. 


ENC

Die ENC ("Einfach-Numerik") hieß offiziell "Numerische Streckensteuerung mit Blockeingabe" und wurde im Wesentlichen vom Institut für Werkzeugmaschinen Karl-Marx-Stadt entwickelt. Es war eine 2-achsige Positioniersteuerung. Basis waren die TRANSLOG - Bausteine, welche logische Verknüpfungen auf Basis der Germanium-Transistortechnik realisierten. Eingebaut wurde sie in einen Schaltschrank. Sie war ebenfalls nur für bestimmte Maschinentypen geeignet. 


BNC 3

Die BNC 3  war die erste universelle Punkt-Strecken-Steuerung der DDR und wurde am Zentralinstitut für Fertigungstechnik Karl-Marx-Stadt, dem vormaligen Institut für Werkzeugmaschinen, entwickelt und ab 1967 produziert. Es handelte sich um eine Punkt-Streckensteuerung für 3 Achsen und eine Positionsanzeige auf Basis der WEMALOG-Bausteine. 



NC 400


Informationen folgen



CNC 500

Die CNC 500 ist 1974 die erste computergestützte numerische Steuerung der DDR. Als Computer dient dabei der Kleinsteuerrechner KRS 4100 des VEB Robotron Radebeul. 

Dieser Rechner kann mehrere Numerische Peripherieeinheiten (NCP) mit Befehlen versorgen. Damit können neben Einzelmaschinen auch Mehrmaschinensysteme gesteuert werden.

Die CNC500 wurde ab 1975 angeboten, jedoch nur in wenigen Stück hergestellt. Denn die rasche Entwicklung der Mikroelektronik ließ erahnen, dass schon in den nächsten Jahren Geräte wir die Robotron-Prozessrechner statt in einem Schrank auf einer Leiterplatte realisiert würden. Deshalb begann gleichzeitig die Entwicklung des Systems 600


CNC 600

Die CNC 600 ist eine computergestüzte numerische Steuerung (Computerized Numeric Control) des VEB Numerik „Karl Marx“ Karl-Marx-Stadt. Serienbeginn ist 10/1979.
Es handelt sich um eine frei programmierbare Steuerung in modularer Bauweise für Fräs-, Bohr-, Drehmaschinen und Bearbeitungszentren. 


CNC-H 600

Die CNC-H 600 ist Teil des Systems 600, obwohl sie äußerlich ganz anders aufgebaut ist. Im Gegensatz zur CNC 600 und den anderen Ausleitungen aus dem System handelt es sich um die erste CNC in Kompaktbauweise. 

Sie wird für 3 spezielle Maschinentypen fest vorkonfiguriert: 

  • Punkt-Streckensteuerung für 3 Achsen (Bohren, Fäsen)
  • Bahnsteuerung für 2 Achsen (Drehen, Gewindeschneiden)
  • Bahnsteuerung für 3 Achsen (Bearbeitungzentren)

Im Vergleich zur CNC 600 ist sie deutlich preiswerter. 


CNC 700



CNC 7010